Familie und Freund*innen konnten erstmal nichts damit anfangen, als ich erzählte, dass ich jetzt als Trainerin arbeite. Und ehrlich gesagt fiel es mir anfangs auch recht schwer, zu erklären, was das eigentlich ist: Eine Trainerin. Der Beruf ist nicht geschützt, es gibt keine einheitliche Ausbildung und die meisten Menschen denken an Sport und Fitness, wenn sie „Training“ hören. Ich ergänze immer schnell den Begriff „Weiterbildung“, damit mein Gegenüber gar nicht auf die Idee kommt, sich mich mit Trillerpfeife und Schweißbändern vorzustellen.
Wikipedia liefert folgende Definition:
„Der Begriff Trainer bezeichnet im Bereich der Weiterbildung den Leiter eines Seminars. Dies kann ein internes Seminar für die Mitarbeiter eines Unternehmens bzw. einer Organisation sein oder ein Seminar eines Weiterbildungsinstituts. Trainer bestimmen Schulungsinhalte, Methodik und Didaktik. Der Begriff Trainer wird oft auch im Zusammenhang mit dem Seminarthema gebraucht, das er unterrichtet: z. B: Rhetoriktrainer, Verkaufstrainer, Kommunikationstrainer, Schlagfertigkeitstrainer, NLP-Trainer, EDV-Trainer oder SAP-Trainer.“
„Also so ‘ne Art Dozentin?“
Njein…: Trainer*innen in der Erwachsenenbildung sind keine Dozent*innen. Wir haben keine umfassende Expertise auf einem Fachgebiet oder jahrelange akademische Laufbahnen hinter uns gebracht, in denen wir Wissen angehäuft haben, das wir an eine geneigte Zuhörerschaft weitergeben. Vielmehr wollen wir dabei unterstützen, das Wissen selbst zu erlangen. Ich hörte mal den Begriff „Lernbegleiterin“ – das hat mir gefallen, trifft es aber nicht so ganz. Und ein bisschen klingt es auch nach Förderschule und Händchenhalten. Aber das Begleiten gehört auf jeden Fall dazu.
„Aaaaha! Also bist du Coach!“
Ich kann es nicht oft genug sagen: Nein. Trainer*innen sind keine Coaches. KEINE COACHES! Ein Coach begleitet zwar auch, aber meistens bezogen auf eine angestrebte Verhaltensänderung. Fitness-Coaches, Karriere-Coaches, Ernährungs-Coaches, Schlaf-Coaches, Business-Coaches – je nach Spezialisierung arbeitet ein Coach meist eng mit den Klient*innen an einer ganz speziellen Sache. Um Veränderung geht es bei uns auch oft. Alles was wir Lernen, verändert uns ja in gewisser Hinsicht. Wir Trainer*innen arbeiten dabei aber meistens mit Gruppen und wir sind thematisch häufig breiter aufgestellt als ein Coach.
Keine Dozentin, kein Coach. Ja was denn dann?
Trainer*innen unterstützen Menschen, häufig in der Gruppe, beim Einüben von Fähigkeiten. Dabei wird meistens auch Wissen vermittelt (wie bei Dozent*innen) und in der Regel begleiten wir die Teilnehmer*innen auch bei Verhaltensänderungen, also zum Beispiel bei der Selbstreflektion (wie Coaches). Der Schwerpunkt der Tätigkeit ändert sich mit jedem Auftrag. Teambuilding, Konfliktmanagement, Kursleitung, Moderation.
So lässt es sich vielleicht zusammenfassen.
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